GK Kulturkreis – Abtei Brauweiler

Am 10. April 2018 stand die nächste Besichtigung des Kulturkreises auf dem Programm: Die Benediktinerabtei in Brauweiler bei Pulheim. Das Interesse war so groß, dass 2 Gruppen gebildet werden mussten. Es folgte eine 2stündige Führung, die einen interessanten Einblick in die Geschichte der Abtei und der romanischen Kirche gab.

Gegründet wurde das Kloster 1024 vom lothringischen Pfalzgrafen Ezzo und seiner Frau Mathilde, der Tochter von Kaiser Otto II. und der Byzantinerin Theophanu. Im Lauf der Zeit wurde die Abtei immer wieder umgebaut oder ergänzt. Die Franzosen lösten das Kloster 1802 mit der Besetzung des Rheinlandes auf und richteten eine Bettleranstalt dort ein. Daraus wurde dann 1815 die Arbeitsanstalt Brauweiler, die bis 1967 bestehen blieb. Im dritten Reich dienten die Gebäude teilweise als „Schutzhaftlager“ und Gestapogefängnis.

Nach Schließung der Arbeitsanstalt Brauweiler wurden die Gebäude von 1969 bis 1978 als Landeskrankenhaus für Psychiatrie genutzt. Dieses wurde nach mehreren Todesfällen von Patienten, Skandalen und massiven Protesten gegen die Zustände im Krankenhaus geschlossen.

Bereits 1977 beschloss der Landschaftsverband Rheinland (LVR), die Gebäude zu sanieren und zu restaurieren und künftig einer kulturellen Nutzung zuzuführen. Seit Mitte der 1980er Jahre haben hier mehrere Kulturdienststellen des LVR ihren Dienstsitz.

Während der Führung wurde uns zunächst die Kirche näher gebracht. Sie wird heute noch als Pfarrkirche für die Gemeinde in Brauweiler und Umgebung genutzt und ist dem Heiligen Nikolaus gewidmet. Porträts und Figuren zieren das Innere der romanischen Kirche.

Die letzten Umbauten fanden 18. Jhd statt. Der Kreuzgang und die Räumlichkeiten sind vom LVR sehr schön restauriert worden. Auch im Inneren hat man viel Wert auf die Ausstattung gelegt. Heute finden hier u.a. Tagungen und kulturelle Veranstaltungen statt. Die 2 Stunden vergingen jedenfalls im Flug.

(J.C.)